Der Tiefe Stollen steht für die Besucher bereit

Die Tradition des Bergbaus lebt in Aalen fort: OB Thilo Rentschler eröffnet die Bergwerkssaison 2018 im Besucherbergwerk Tiefer Stollen

Einweihung des restaurierten Schmiedehammers -v.l.n.r. Wasseralfingens Ortsvorsteherin Andrea Hatam, Mafa-Personalleiter Rolf Abt, Oberbürgermeister Thilo Rentschler und Ausbildungsmeister Josef Mezger.
Einweihung des restaurierten Schmiedehammers -v.l.n.r. Wasseralfingens Ortsvorsteherin Andrea Hatam, Mafa-Personalleiter Rolf Abt, Oberbürgermeister Thilo Rentschler und Ausbildungsmeister Josef Mezger. (© Stadt Aalen)

Wenn Betriebsleiter und Obersteiger Fritz Rosenstock das Steigergebet spricht, die Bläsergruppe der SHW-Bergkapelle spielt und rund 100 Menschen im Vereinsheim der Viktoria Wasseralfingen das Steigerlied anstimmen, dann ist Saisonauftakt im Besucherbergwerk Tiefer Stollen. "Mit über 47.000 Besuchern ist der Tiefe Stollen Spitzenreiter in Deutschland bei den erlebbaren Bergwerken. Der Betrieb des Besucherbergwerks benötigt ein attraktives Stollenkonzept. Dazu gehört der Heilstollenbetrieb, den wir gesichert und fortgeschrieben haben" sagte OB Thilo Rentschler bei der kleinen Feier zur Eröffnung der 31. Saison des Besucherbergwerks.

Die Attraktivität des Bergwerks wird zur Eröffnung weiter erhöht. Vor dem neuen Aufenthaltsgebäude wurden zwei Pavillons geschaffen, eines davon beherbergt einen restaurierten Schmiedehammer. Den haben die Azubis der Maschinenfabrik Alfing Kessler (Mafa) gemeinsam mit ihren Ausbildern restauriert. Gemeinsam mit Ortsvorsteherin Andrea Hatam, Mafa-Personalleiter Rolf Abt und Ausbildungsmeister Josef Mezger weihte das Stadtoberhaupt das Exponat ein. "Mit dem Schmiedehammer aus dem Jahr 1943 wurden Kurbelwellen bearbeitet", erklärte Mezger den Besuchern.

Studentisches Projekt vorgestellt

Und wenige Meter weiter erläuterte im Gebäude Daniela Dorrer, Referentin für nachhaltige Entwicklung an der Hochschule Aalen, ein studentisches Projekt, das die menschlichen Seiten des Bergbaus beleuchtet. Gemeinsam mit der Lokalen Agenda 21 und dem Engagement von Prof. Dr. Ulrich Holzbaur, Sprecher des Agendarats, wurden die harten Arbeitsbedingungen im Bergbau am Beispiel des Abbaus Seltener Erden in Afrika auf Roll-ups transparent gemacht. "Das ist wichtig, weil der Abbau unter unmenschlichen Bedingungen direkt mit unserem Wohlstand verknüpft ist. Er ist nur unter Verwendung der Abbauprodukte in technischen Geräten wie Smartphones möglich, deshalb sollten wir uns darüber Gedanken machen", sagte Rentschler.

Bei Ortsvorsteherin Andrea Hatam herrschte Vorfreude auf die kommenden Wochen. "Es wird ein erfolgreiches Jahr für das Besucherbergwerk", ist sie sich angesichts der zusätzlich gesetzten Akzente sicher. Die Zertifizierung der Asthmatherapie für die kommenden zehn Jahre sei ein Anker. "Ich bin froh, dass der Ortschaftsrat sowie große Teile des Gemeinderats die Einrichtung stützen. Dieses Alleinstellungsmerkmal ist wichtig für den Betrieb des Bergwerks", sagte sie.

Auf Tourismusmarkt behaupten

Betriebsleiter Fritz Rosenstock lobte die neuen Wege, die das Besucherbergwerk im Gleichklang mit dem Kultur- und Touristikamt mit Dr. Roland Schurig an der Spitze in den vergangenen Jahren gegangen sei. "Es wurde viel getan. Der Tiefe Stollen gehört mit zur Nummer eins im Land. Marketingtechnisch müssen wir uns auf dem schwierigen Touristikmarkt behaupten", sagte der Obersteiger. Er verwies wie OB Thilo Rentschler auf die Besucherzahlen: "Sie sind bei uns schon immer exorbitant hoch im Vergleich mit anderen Besucherbergwerken."

Thilo Rentschler erinnerte an das Jubiläumsjahr 2017, in dem das Bergwerk 30-jähriges Bestehen gefeiert hatte. "15 besondere Veranstaltungen wie die der IHK zur Industriewoche mit einem Vortrag unter Tage haben das Bergwerk weiter aufgewertet. Nun kommt das Arbeiterwegle von Fachsenfeld her kommend sowie der neugestaltete Bergbaupfad noch hinzu. Die ganze Stadt Aalen kann stolz auf die Institution Besucherbergwerk sein", sagte Rentschler. Was folgte war die erste öffentliche Einfahrt der Grubenbahn mit Besuchern im neuen Jahr. Glück Auf, Tiefer Stollen!

Info:

Das Besucherbergwerk Tiefer Stollen ist bis zum Sonntag, 4. November geöffnet. Einfahrten sind täglich außer montags von 9 bis 12 Uhr sowie von 13 bis 16 Uhr möglich (Beginn einer neuen Führung alle 30 bis 40 Minuten). Am Ostermontag sowie Pfingstmontag und an allen Feiertagen ist das Bergwerk ebenfalls geöffnet.

© Stadt Aalen, 26.03.2018